Pinel-T4-Ausstellung in Krakau – 4. April bis 30. April 2017

Foto: Der Pinel Verbund / T4-Ausstellung in Krakau

Unter der Schirmherrschaft von Herrn Jacek Krupa, Marshall der Woiwodschaft von Malopolska-Krakau, wurde am 4. April 2017 in der Bibliothek der Wojewodschaft Krakau die Pinel T4-Ausstellung „Töten aus Überzeugung – Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in Deutschland und Europa“ feierlich eröffnet.

Auf Einladung der Jagielonnen Universität (Institut für Soziologie) präsentierte Kurator Michael Gollnow die Pinel T4-Ausstellung, die für drei Monate in der Bibliothek der Wojewodschaft Krakau zu sehen sein wird.

Foto: Der Pinel Verbund / T4-Ausstellung in Krakau

Zur Vernissage konnte Herr Jerzy Woźniakiewicz, Direktor der Bibliothek der Wojewodschaft Krakau, die geladenen Gäste, u.a. Dr. Hubert Kaszyński (Instytut Socjologii, Jagiellonen Universität Krakau), Bernd Köppl (Vorstandvorsitzender der Stiftung Pinel), Dr. Marion Bonillo (Koordinatorin International Office, KHSB Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin), Alicja Wojcik (Leitende Mitarbeiterin des Museums Auschwitz–Birkenau), Dr. Lukasz Cichocki (Vorstand der deutsch-polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit), Prof. Dr. Anja Hermann (Gastprofessorin für Sozialmedizin und gesundheitsorientierte Soziale Arbeit, KHSB), Dr. Stanislaw Krasik (Direktor der Fachklinik Babinskiego – ehemalige “Euthanasie Anstalt“ Kobierzyn) sowie Professoren, Dozenten und Studenten der Sozialarbeit der Jagiellonen Universität, willkommen heißen.

Die Pinel-T4-Ausstellung hatte, wie auch schon in den vergangenen Jahren in Wroclaw, Gdansk und Opole, ein großes Besucherinteresse geweckt. Dieses bezog sich nicht nur auf die Anzahl der täglichen Bibliothekbesucher, sondern auch auf die Bürger der Stadt Krakau sowie Touristen.

Foto: Der Pinel Verbund / T4-Ausstellung in Krakau

Presseberichte und ein detaillierter Bericht des polnischen Fernsehens über die T4-Ausstellung „Töten aus Überzeugung“ bekundeten das große Interesse an der Ausstellung in Polen. Eingehend berichtet wurde über die Schaukästen der Ausstellung, welche die furchtbaren Verbrechen der Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderung abbilden sowie auch über den Träger die Pinel gGmbH, die mit ihrem Betreuungsangebot Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

Prof. Kaszynski und seine Studenten der Jagielonnen Universität nutzten die Ausstellung für ein dreiwöchiges Arbeitsprojekt im Rahmen ihres Studiums der sozialen Arbeit.
Die Studenten der Sozialarbeit griffen mit großem Engagement das Anliegen des Ausstellungskurators Michael Gollnow auf, für die Opfer der NS-„Euthanasie“ eine emotional geprägte Erinnerungs- und Gedenkkultur zu schaffen.

Durch die Vermittlung von Kurator Michael Gollnow und Lucyna Brendle (Koordinatorin für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit der Pinel gGmbH) bildete die Präsentation der Ausstellung den Ausgangspunkt für eine Kooperation zwischen dem Institut für Soziologie der Jagiellonen-Universität in Krakau und der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin. Die Kooperation sieht im Rahmen des Erasmus-Programms einen Studentenaustausch der beiden Universitäten vor. In diesem Kontext bietet die Pinel gGmbH für die Studenten Praktikumsplätze an.