Wer sind wir?

Die Stiftung PINEL ist Teil des Pinel-Verbundes und orientiert somit ihre Überzeugung an den Pinel-Leitlinien. Stiftungsgründer ist die PINEL-Gesellschaft e.V., die seit 1971 als gemeinnütziger Verein anerkannt und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin ist. Zum Pinel-Verbund gehören weiterhin die Pinel gGmbH – deren Alleingesellschafter zugleich die Stiftung ist -, die AAP, MVZ und NiG.

In unserer Arbeit gehen wir von der grundsätzlichen Veränderbarkeit psychischer einschließlich psychotischer Erkrankungen aus. Scheinbar unverständlich wirkende Äußerungen der Betroffenen verstehen wir als wichtige indirekte Mitteilungen, die unserer Übersetzung bedürfen. Vor dem Hintergrund der persönlichen Lebensgeschichte und der aktuellen Lebenssituation der Betroffenen kann das Verhalten in dieser existentiellen Krise („Psychose“) für uns nachvollziehbar werden, mit der Folge, die Menschen einfühlsam und tragend zu begleiten.

Namensgeber des Pinel-Verbundes war der französische Arzt und Aufklärer Phillipe Pinel (gesprochen Pinél), von dem wir sein historisch Neues übernehmen, ohne seine Person in allen Aspekten zu heroisieren. Pinel war ab 1793 ärztlicher Leiter des Hospice de Bicètre und wenig später des Hospital de la Salpetrière. Er revolutionierte mit seinen Thesen von der Erlebnisbedingtheit psychischer Störungen und der Auffassung der Selbstentfremdung als einer menschlichen Reaktionsweise den Umgang mit den bis dahin Verwahrten und Gefolterten. Er bestand auf menschlichen Umgang und medizinische Behandlung („regime moral“: Arbeit, Freundlichkeit, enge ärztlich-pflegerische Betreuung, Hygiene, viel Licht und Luft). Damit setzte er Maßstäbe für die öffentliche Fürsorge der Gemütskranken im 18. und 19. Jahrhundert.